Wie aus dem Sohn eines Oberdorfener Lehrers ein bedeutender Nazi und später ein hochgeachtetes Mitglied des bayerischen Senats wurde.
Die Geschichte beginnt mit einem Fotoalbum eines Dorfeners, der im II.Weltkrieg als Militärfunker vor allem im Osten unterwegs war. Das Album mit zum Teil verstörenden Bildern wurde der Geschichtswerkstatt Dorfen aus Baden-Württemberg zugespielt. Den Dorfener hatte es nach dem Krieg in die Stuttgarter Gegend verschlagen. Bei unseren Nachforschungen stießen wir auf Verwandte in Dorfen und Umgebung, die uns einiges erzählen konnten. Z.B., dass es da einen in Dorfen gebürtigen Stadtpfarrer in München gab, der wegen unwillkommener Äußerungen verhaftet worden war und durch die Intervention eines Neffen schnell wieder frei kam. Das machte uns hellhörig. Und so stießen wir auf einen Dr. Ludwig Weißauer, den besagten Neffen. Der Onkel erhoffte sich von ihm, dass er auch die geistliche Laufbahn einschlagen würde. Der jedoch studierte Jura und Volkswirtschaft und beendete sein Studium 1927 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen. Seine erste Anstellung fand er für zwei Jahre beim Internationalen Arbeitsamt in Genf, damals eine Unterorganisation des Völkerbundes.
In Dorfen gibt es eine Ludwig-Thoma-Straße, die südlich der Buchbacher Straße verläuft. Ludwig Thoma ist den meisten von uns ein Begriff. Aber was wissen wir von ihm? Ein toller bayerischer Schriftsteller, der dem Volk auf‘s Maul geschaut hat?
Sicherlich, aber da war noch mehr. 1867 in Oberammergau geboren, hatte er nach seinem Jurastudium eine Anwaltskanzlei in Dachau. Kurz bevor er sich für Dachau entschied, überlegte er, ob nicht auch Erding eine Option wäre. Mit 28 Jahren entdeckte er das Schreiben.
In Deutschland lebt knapp die Hälfte der Bevölkerung zur Miete. Der Großteil der anderen Hälfte lebt im eigenen Haus, der kleinere Teil, etwa 10% der Bevölkerung, in einer Eigentumswohnung. Weil Miet- und Grundstückspreise in vielen Ballungsräumen und Regionen stark angestiegen sind und weiter steigen, haben viele Millionen Menschen hierzulande ein Problem mit den Kosten für‘s Wohnen: Die monatliche Miete oder die Rate für den Haus- oder Wohnungskredit verschlingen einen immer größeren Teil des Einkommens. Das viele mühsam erarbeitete Geld, das Mieter*innen und Wohneigentum-Käufer*innen Monat für Monat und Jahr für Jahr bezahlen, fließt häufig in die Kassen profitorientierter Wohnbaukonzerne, Immobilienfonds, Banken oder regionaler Immobilienhaie und vergrößert dort stetig deren Kapital und gesellschaftliche Macht.
Redebeitrag der AGI auf der Kundgebung in Dorfen am 10.4.21:
In diesen Tagen werden es offiziell 3 Millionen Menschen sein, die an oder mit Corona gestorben sind. 134 Millionen haben sich bis heute infiziert. Täglich kommen offiziell über 500.000 Neuinfektion und über 3000 Tote hinzu. Die Dunkelziffern dürften beträchtlich sein, eine genauere Schätzung ist aber kaum möglich. Seit Dezember wurden weltweit 410 Millionen Menschen - das sind 5,3% der Weltbevölkerung - geimpft, etwa 40% davon bereits zweimal. Neun verschiedene Impfstoffe, produziert in 6 Staaten, stehen dabei geografisch höchst ungleich zur Verfügung. Während in vielen reichen Industriestaaten die Erst-Impfquote bei über 30% liegt, liegt sie in den meisten Armutsländern Afrikas oder Asiens noch unter 1%.
Wieso hört bzw. liest man eigentlich kaum etwas über die Ungerechtigkeit, dass Kinder, die keinen Anspruch auf Kindergeld haben, auch keine Coronahilfen bekommen? Da sitzen Hunderte von Kindern zuhause und sollen am Homeschooling teilnehmen! Als Kinder von Asylbewerbern und Geduldeter leben sie in Asylunterkünften, die vielerorts wie hier im Landkreis Erding über keine oder zumindest keine belastbaren Internetzugänge verfügen.
Rund ein Jahr treibt nun der Virus SARS-CoV-2 (im weiteren „Corona-Virus“) sein Unwesen unter den Menschen. Bis Ende 2020 gab es nach offiziellen Zahlen weltweit 82 Mio. Corona-Infektionen und 1,8 Mio. Todesfälle. Die am stärksten betroffenen Länder sind a) nach Infektionsraten Tschechien, USA, Belgien, Schweiz, Israel, Niederlande, Spanien, Österreich, Frankreich, Brasilien, Argentinien und b) nach Todesraten Belgien, Italien, Peru, Spanien, Großbritannien, USA, Tschechien, Frankreich, Argentinien, Mexico, Brasilien, Chile - kurz: Das Virus wütet vor allem in Europa, Nord- und Südamerika.
Am 22. November wurde Dorfen von der 1. Querdenker-Kundgebung heimgesucht. Der Initiator kam aus Haag, die Initiatoren waren Landshuter, die mit ihrem Truck durch Oberbayern touren. „Wir Bürger vor Ort möchten mit Ihnen ins Gespräch kommen“, hieß es in einem vorher verteilten Flyer. Es kamen auch etwa 80, aber nicht zu den Querdenkern, sondern zur gleichzeitig stattfindenden Gegenkundgebung auf dem Marienplatz. Auch bei den Querdenkern am Unteren Markt wurde der eine und die andere Neugierige gesichtet, um dann eilig und kopfschüttelnd die Ansammlung zu verlassen. Dass das Landratsamt den Querdenkern nicht einmal eine Mund- und Nasenbedeckung verordnet hatte, fand bei den Gegendemonstrant*innen kein Verständnis.
„1336. Ist das ein Datum? Ein Geheimcode? Die Häufigkeit des alljährlichen Teekonsums eines Engländers/einer Engländerin? Das könnte alles sein, aber es ist noch ein bisschen mehr“, so ist auf der Teepackung von Scop.Ti im provenzalischen Gémenos – östlich von Marseille – zu lesen.
Wir haben diese französische Ko0perative im August 2020 besucht und hatten – trotz Urlaubszeit und damit verbundenen personellen Engpässen – die Gelegenheit, mit dem Pförtnerdienst ausübenden Amar ein Gespräch über das Projekt zu führen.
inkl. des nachfolgenden Songs "Human race" von den Drunken Dentists.
Die Zeitschrift Lunapark21 widmet sich der Kritik der globalen Ökonomie. Neben der Analyse und Diskussion aktueller Entwicklungen werden dabei immer auch Grundlagen von Marx' Kritik der politischen Ökonomie verständlich dargestellt. Zwei Themen, die in keiner Nummer fehlen dürfen sind Autogesellschaft und Patriarchat. In ihrem aktuell erschienenen 50. (Jubiläums-)heft beschäftigt sie sich in ihrem Schwerpunkt mit der "Krise in Zeiten der Pandemie".
Mit Greta Thunberg und der FFF-Bewegung hat die Klimadiskussion einen großen Aufschwung erlebt. Gestützt auf viele wissenschaftliche Studien fordern sie von den nationalen Regierungen einen radikalen Politikwechsel im Sinne der Pariser Klimakonferenz von 2015. Dabei wird immer wieder auf sogenannte Kipppunkte im ökologischen Weltsystem verwiesen, deren Erreichen irreversible und unabsehbare Folgen mit sich bringen würde. Um das Erreichen dieser Kipppunkte zu verhindern, seien alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen.
Das griechische Parlament hat am 17.4.19 mit großer Mehrheit beschlossen, von Deutschland mindestens 270 Mrd. Euro Reparationszahlungen für Kriegsschäden und -verbrechen während des Zweiten Weltkriegs zu fordern. Deutschland lehnte dies bisher immer ab. Was es mit den Forderungen auf sich hat, zeigt die WDR-Doku "Schuld & Schulden - Deutsche Kriegsverbrechen in Griechenland":
Im September 2018 hatte die neue Sammlungsbewegung #aufstehen ihr Programm, ihre Agenda und ihre führenden Köpfe vorgestellt. Als Parallelprojekt zu den Parteien fordert es von deren Mitgliedern keinen Austritt sondern will insbesondere solche aus SPD, Grüne und Linke auf einer neuen Ebene zusammenbringen. In jeder dieser Parteien gibt es prominente Fürsprecher_innen wie Gegner_innen, in der ausserparlamentarischen, radikalen Linken überwiegen bislang Kritik und Skepsis. Aktuell versucht #aufstehen, u.a. mit ihrem Aktionstag am 16.2.19, an die Gelbwesten-Bewegung in Frankreich anzuknüpfen.
Im Folgenden einige aus unserer Sicht interessante Infos und Einschätzungen:
Einige Wochen vor seinem 93. Geburtstag ist der Münchner Antifaschist Martin Löwenberg am Ostermontag für immer eingeschlafen. Mehrere Male unterstütze er uns in Dorfen bei Demos gegen Naziaufmärsche und Veranstaltungen gegen Rechts, wie hier bei einer Kundgebung am Dorfener Johannisplatz:
Als ehemaliger Widerstandskämpfer, KZ-Überlebender und Zwangsarbeiter engagierte er sich nach 1945 v.a. bei der VVN und war selbst im hohen Alter noch auf der Straße zu finden, wenn es galt, sich Naziaufmärschen in den Weg zu stellen. Wir verlieren mit ihm nicht nur einen der letzten Zeitzeugen der Nazi-Herrschaft sondern auch einen aktiven Mitstreiter und Genossen im Kampf gegen Rechts.
Geht mit uns auf die Straße - am Samstag 17. Februar 2018
Während im Februar in München die 54. Konferenz unter dem Titel Sicherheit stattfindet,
Es ist also höchste Zeit, über globale Sicherheit für alle Menschen zu reden, doch darum geht es auf der sogenannten Sicherheitskonferenz (SIKO) in München nicht.
An die Verantwortlichen und Mitglieder des TSV Erding 1862 e.V.
Wie der Lokalpresse zu entnehmen war, fand Mitte Januar in der vereinseigenen Gaststätte „Am Schwimmbad“ eine Versammlung der rechten Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) statt, bei der u.a. ein Kreisverband gegründet wurde.
Gegenwärtig macht die AfD Werbung für eine erneute Parteiveranstaltung im Vereinsheim des TSV: Am 10.2.18 soll der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron in der TSV-Gaststätte sprechen.
Dazu prangt am Haupteingang zum Vereinsheim in Augenhöhe ein AfD-Aufkleber mit der Aufschrift „Wir lieben Deutschland – Alternative für Deutschland“ (gesehen und fotografiert am 1.2.18).
During times of universal deceit, telling the truth becomes a revolutionary act.
(George Orwell)
Wie ich zu der Regierung Rajoys stehe, wie ich die hier verlebten vergangenen vierzig Jahre politisch einschätze, ist hinlänglich bekannt und in meinem Buch nachzulesen. Nach dem Tod Francos wurde hier keine Demokratie geschaffen, sondern nur pseudodemokratische Institutionen, in denen bis auf einige Ausnahmen kein Demokrat zu finden ist und kein demokratischer Geist herrscht. Hier hat sich nie eine demokratische Kultur herausgebildet, den politischen Gegner beschimpft man auf die übelste Weise, nicht nur im Parlament in Madrid, sondern in allen Parlamenten Spaniens.
Bei den Bundestagswahlen im Oktober 2017 zog die AfD mit 94 Abgeordneten erstmals ins Parlament ein. Ihre Umfragewerte liegen weiter hoch (zwischen 6% in Niedersachsen/Schleswig-Holstein und 24% in Sachsen) und seit den letzten Landtagswahlen in Bayern im Oktober 2018 sitzt sie auch im Maximilianeum. Wer an ihrem Abstieg arbeiten will, kommt nicht umhin, sich eingehend mit Ursprung, Programmatik und Charakter dieser neurechten Partei auseinanderzusetzen.
Nicht nur in der Abwehr von Flüchtenden liegt die CSU-Regierung auf einer Linie mit anderen rechten Regierungen und Präsidenten wie z.B. dem ungarischen Nationalisten Orban. Sie teilt auch deren notorischen Antikommunismus und verweigert KommunistInnen die Beschäftigung in öffentlichen Einrichtungen.
Jüngstes Beispiel ist der Münchner Kerem Schamberger, der bereits mehrfach in Dorfen über seine Reisen nach Kurdistan berichtete und dem jetzt wegen seiner politischen Gesinnung und Praxis eine Anstellung an der Münchner Uni verwehrt wird.
Lest dazu eine Presseerklärung der Roten Hilfe und einen Artikel der SZ.
In Heft 10-2016 der Zeitschrift 'Sozialismus' schreibt Elisabeth Abendroth über ihren Vater Wolfgang Abendroth im Widerstand gegen Hitler.
Der marxistische Politologe und Jurist Wolfgang Abendroth war nach '45 Hochschulprofessor in Marburg und Unterstützer der StudentInnenbewegung von 1968.
Den Artikel gibt's hier online: "Der Partisanenprofessor im Land der Mitläufer"
1.05.24 | 11:00 - 12:30 | Kundgebung 1. Mai Kundgebung Dorfen, Unterer Markt |
9.05.24 | 19:00 | Film Green Border Taufkirchen, Kinocafé |
12.06.24 | 19:00 - 21:00 | Hybridveranstaltung Europa auf dem Weg nach Rechts München, EineWeltHaus + Online |